Alle paar Jahre taucht sie in den Kollektionen wieder auf: Die Culotte!
Sie wird immer ein bisschen anders kombiniert – und immer kommen viele Fragen von meinen Kundinnen in der Stilberatung.
„Wie trägt man die Culotte?
„Welche Schuhe passen dazu?“
„Macht sie die Beine nicht kürzer?“
Daher habe ich meinem Blogbeitrag von 2016 ein Update verpasst – und Ihnen meine 6 wichtigsten Styling-Tipps, mit aktuellen Trends ergänzt.
Noch kurz etwas zum Background …
Die „Jupe-Culotte“ ist ein Hosenrock
Der Hosenrock tauchte um 1900 als geteilter Rock oder frz. jupe-culotte auf. Er wurde von Frauen zum Reiten, Radfahren und Wandern getragen und war der praktische Kompromiss zwischen dem Rock als übliche Bekleidung der Frau und einer Hose, welche bis 1917 eigentlich nur den Männern vorbehalten war.
Die „Culotte“ war ursprünglich eine Kniehose, die im späten Mittelalter und der Renaissance als Kniebundhose von adeligen Männern getragen wurde.
Im Laufe der Zeit wurde die „Jupe-Culotte“ immer wieder neu interpretiert. In den 1930er-Jahren wurde sie durch einen Entwurf der Designerin Elsa Schiaparelli offiziell in die Damenmode integriert. Ursprünglich entwarf Schiaparelli eine weiße Jupe-Culotte fürs Tennisspielen.
Das „Jupe“ (franz. Rock) wurde umgangsprachlich weggelassen und die Culotte im Laufe der Zeit fester Bestandteil in der Alltagskleidung.
Heute ist die Culotte ein weit geschnittener Hosenrock, der mindestens knielang ist und maximal bis zu den Knöcheln reicht.
Durch die weite Beinform und die Midi- und Wadenlänge kann sie optisch stauchen. Um figürlich im Gleichgewicht zu bleiben, können Sie ein paar „Regeln“ beachten.
Die 6 wichtigsten Styling-Tipps für die Culotte:
1. Oberteil zur Culotte – Volumen ausgleichen
Je voluminöser bzw. weiter die Culotte geschnitten ist, desto schöner wirken schmale oder sogar sehr taillierte Oberteile. Dies ist bei kleinen Frauen besonders wichtig. Sie sollten kurze taillierte Jacken wählen und die Oberteile in den Hosenbund stecken. Das streckt optisch. Große Frauen können auch weite Oberteile und lange Jacken dazu kombinieren.
2. Weich fließendes MATERIAL
Weich fließende Stoffe lassen die weiten Hosenbeine der Culotte wunderschön fließen (z.B. Viskose, Leinen, Schurwolle). Culottes aus steifen und festen Stoffen wie z.B. Denim / Jeansstoff, wirken kastiger und können optisch verbreitern. Um so wichtiger ist es dann, mit Absatzschuhen und figurnahen Oberteilen einen Ausgleich zu schaffen.
3. Die richtige LÄNGE
Die optimale Länge hat eine Culotte, wenn sie am Saum den Blick auf einen schmalen Bereich der Beine lenkt. Beispielsweise unterhalb der Knie, unterhalb der Wade oder auch der Fesseln. Endet der Saum genau auf Wadenhöhe wirken flache Schuhe dazu meist recht plump. Achtung daher vor allem bei kräftigen Waden. Im Zweifelsfall auch hier einen Schuh mit Absatz wählen um die Beine optisch zu strecken.
4. Die richtigen Schuhe zur Culotte
Sommerschuhe:
Mit spitzen Pumps wirken die Beine länger, als bei Pumps mit runder Form. Bei flachen Schuhen verlängert ein großes Fußdekolleté die Beine optisch z.B. spitz zulaufende Ballerinas. Ein hochgeschlossener Schnürschuh oder Sneaker passt perfekt im Farbton „ähnlich“ der Hautfarbe. Dieser Ton-in-Ton Effekt wirkt streckend. Im Sommer sehen zarte Riemchensandaletten super dazu aus.
Herbst- und Winterschuhe:
Im Herbst und Winter passen Hochschaftstiefel oder sogar Overknees die unter der Culotte optisch verschwinden. Aus Velourleder sieht das besonders schick aus. Achtung bei Stiefeletten. Sie wirken in Kombination mit der aktuellen Midi- und Wadenlänge der Culotte eher verkürzend. Eine gleichfarbene Strumpfhose, bietet hier wieder einen Ausgleich. Blickdichte Thermostrumpfhosen und Kniestrümpfe bieten übrigens auch Sneakers und Schnürschuhen genug Wärme um sie im Winter zur Culotte zu tragen.
5. Farbe & Helligkeit
In Abhängigkeit des Figurtyps, sollten Sie die Helligkeit der Culotte bewusst wählen. Als Frau mit A-Figur (kurvige Hüfte und schmaler Oberkörper) sollten Sie eher dunkle und gedeckte Farben wählen und farbige Akzente im Oberteil setzen. Als Frau mit V-Figur (breite Schultern und extra schmales Becken) darf es auch eine Culotte mit Muster oder in hellen und kräftigen Farben sein . Kleine Frauen liegen mit Ton-in-Ton Kombinationen goldrichtig!
6. Die Culotte mag Stilbrüche
Ich habe mal meine COPIC Marker ausgekramt und 2 Outfits skizziert – lässig und schick.
Die Culotte wirkt besonders schön wenn man mit Stilbrüchen arbeitet. Weiblich, dabei aber stets lässig. Mal elegant kombiniert mit Blazer, oder lässig mit einer taillierten Bikerjacke. Klar und edel wird’s mit einer klassisch weißen Hemdbluse und lässig mit schlichtem T-Shirt …
Weitere Stylingideen finden Sie in meinem extra angelegten Pinterest Board:
„Culottes kombinieren – Outfitinspirationen“ (Link zu Pinterest)
Viel Spaß mit beim Ausprobieren & Kombinieren!
Und wie immer … für individuelle und auf Ihre Proportionen abgestimmte Tipps, bin ich gerne für Sie da. Z.B. zum Style-Check in der (Online) Stilberatung.
Herzlichst
Sonja Garrison
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